Egal wohin du schaust ...

... überall findest du Tischlerprodukte. Ob zu Hause in den eigenen vier Wänden, in öffentlichen Gebäuden und Geschäften, bei Messen oder in Restaurants – die Menschen setzen auf Qualitätsarbeit vom Tischler.

Und weil die Vielfalt so groß ist, kannst du dich nach deiner Ausbildung spezialisieren. Es gibt nämlich Bau- und Möbeltischler*innen.

Bautischler*innen fertigen und montieren beispielsweise Fenster, Treppen und Türen. Als Möbeltischler*in – aber das hast du sicher schon erraten – lernst du, wie du individuelle und einzigartige Möbel herstellst.

Tischler*innen erzählen

Hier geht jeder seinen persönlichen Weg

Ich habe im August 2018 meine Ausbildung begonnen. – Erik

Wie bist du auf den Tischlerberuf aufmerksam geworden?

Vor allem durch Freunde und Bekannte, die selbst Tischler von Beruf sind.

Wann hast du mit deiner Ausbildung begonnen?

Im August 2018.

Hast du dich für einen großen oder kleinen Betrieb entschieden und warum?

Ich wollte lieber in einem kleineren Betrieb lernen, weil ich davon ausgegangen, dort zu den einzelnen Kolleg*innen eine intensivere Beziehung aufbauen zu können und mehr im betrieblichen Ablauf berücksichtigt zu werden als in einer großen Firma. Zumindest bei den Kolleg*innen haben sich meine Hoffnungen erfüllt. Was die bessere Einbindung betrifft, habe ich zu anderen Betrieben natürlich noch keinen Vergleich. Aber ich denke, das ist tatsächlich ganz individuell unterschiedlich.

Warum bist du Tischler geworden?

Mich fasziniert bis heute die Komplexität von Projekten und deren fachlich korrekte Ausführung. Etwas möglichst minimalistisch und dennoch effektiv, langlebig und wirtschaftlich zu gestalten, ist dabei die große Kunst.

Was, denkst du, sind die wichtigsten Eigenschaften, die man für den Tischlerberuf mitbringen muss?

Liebe zum Detail. Tischler arbeiten schließlich im Millimeterbereich.

Was macht dir an deinem Beruf am meisten Spaß?

Kein Tag gleicht dem anderen und bringt immer neue Herausforderungen. Am schönsten ist tatsächlich die immerwährende Abwechselung. Es wird nie langweilig.

Welches war bisher dein schönstes oder aufwändigstes Projekt oder Produkt, das du bearbeitet hast?

Das aufwendigste waren Fensterläden bei denen hunderte von Teilen mehrfach geschliffen, lackiert und angepasst werden mussten. Am schönsten sind tatsächlich die Projekte, bei deren Fertigstellung man dem/r Kund*in die Freude darüber direkt ansieht.

Hast du dir schon einmal für dich selbst ein Möbelstück gebaut? Falls ja, was war das?

Nein, das habe ich noch nicht. Mein erstes nur für mich gebaute Möbel wird mein Gesellenstück sein.

Welche Holzart magst du am liebsten?

Meine liebste Holzart ist Esche. Sie wirkt durch die helle Farbgebung sehr modern und leicht, aber wegen der groben Poren trotzdem robust.

Welche Tipps kannst du bis jetzt zukünftigen Tischlerlehrlingen geben?

Während einer Lehre ist immer wieder viel Durchhaltevermögen gefragt. Auch wenn es mal nicht so läuft – gebt nicht auf und zeigt jedes Mal wieder das ihr lernen wollt.

Was wünschst du dir für die Zukunft?

Neben den üblichen Dingen wie Gesundheit und Zufriedenheit auch weiterhin eine positive Entwicklung in meinem beruflichen Werdegang.

Ich war die erste Auszubildende in unserem noch jungen Betrieb. – Cosima

Warum bist du Tischlerin geworden?

Ich mag die abwechslungsreichen Tage - ich mache jeden Tag etwas anderes und weiß manches Mal nicht was am nächsten Tag passiert. Es wird also nie langweilig.

Wann hast du deine Ausbildung gemacht?

Von Februar 2018 bis Februar 2021.

Was, denkst du, sind die wichtigsten Eigenschaften, die man für den Tischlerberuf mitbringen muss?

Gute Frage – das ist mein erster klassischer 40 Stunden Job – Ich habe während der Ausbildung total viel über das Arbeitsleben gelernt – vor allem, dass man nie auslernt, also immer offen für Neues sein sollte.

Wie viele Mitarbeiter*innen/Kolleg*innen hat euer Betrieb und welche Schwerpunkte bedient ihr?

Wir sind noch ein sehr junger Betrieb, so dass ich die erste Auszubildende war. Mittlerweile sind wir zwei Chefs, zwei Gesellen und zwei Azubis. Weil wir so ein kleiner und junger Betrieb sind macht bei uns noch jeder alles, das macht mich auch so glücklich hier, denn ich kann ich jeden Tag etwas anderes machen und es bleibt immer spannend. Wir bauen neben den typischen Einbauschränken auch Restaurantausbauten, Messestände, Holzterrassen, Küchen und alles was sonst so im Innenraum gebraucht wird. Einmal haben wir eine Sauna gebaut, das war cool. Heute habe ich zum Beispiel eine Unterkonstruktion für ein Podest in einem Restaurant gebaut, auf das später eine erhöhte Sitzecke kommt.

Was macht am meisten Spaß?

Schwer sich zu entscheiden: Das Zusammenbauen in der Werkstatt oder die Montage sind für mich die schönsten Momente, wenn man den Vorher-Nachher-Effekt sieht. Wenn ich eine Tätigkeit jeden Tag machen müsste, würde mich das langweilen. Die Abwechslung macht am meisten Spaß.

Was war bisher das schönstes oder aufwändigstes Projekt?

Wir haben eine Sauna in einer Villa gebaut. Die war aus Zedernholz und in Lamellenoptik gearbeitet. Die Lamellen haben wir auf der CNC Gefräst. Das war ein sehr aufwändiges Projekt. Es hat sich aber echt gelohnt. Am Ende sah die Sauna richtig schön aus, und es hat schon während der Arbeit immer gut nach Zedernholz gerochen.

Welche Holzart magst du am liebsten?

Ich habe mein Gesellenstück aus Rüster gebaut. Daran gefällt mir besonders die Farbe und die markante Maserung. Lärche finde ich auch super, weil man sie so vielseitig einsetzen kann.

Welche Tipps gibst du zukünftigen Tischlerlehrlingen?

Viele Sachen muss man einfach immer wieder machen und braucht viele Versuche, bis man es richtig kann. Es ist wichtig nicht zu vergessen, dass alle einmal angefangen haben, auch die Chefs, bei denen alles so spielend leicht aussieht. Also gebt nicht auf, verliert niemals den Spaß und beißt euch nicht daran fest, wenn es mal nicht sofort klappt.

Mit welcher Motivation stehst du morgens auf und was wünscht du dir für die Zukunft?

Ich freue mich, Dinge zum ersten Mal zu machen und Neues zu lernen. Für die Zukunft? Immer neugierig zu bleiben!

Seit Mai 2020 bin ich selbstständig und habe das große Glück, bereits jetzt ein kleines Team von zwei weiteren Leuten um mich zu haben. – Lars

Warum bist du Tischler geworden?

Ich wollte eine Ausbildung machen, bei der ich mich körperlich einbringen kann – also war klar, dass es auf jeden Fall eine Ausbildung im Handwerk wird. Um meinem Nachnamen gerecht zu werden, habe ich ein Praktikum als "Zimmermann" gemacht. Das Praktikum und die Firma waren super, aber ich hatte mehr Spaß an den filigraneren Arbeiten als daran, Balken zu jonglieren. Daher bin ich bei Holz geblieben und bin Tischler geworden.

Wann hast du mit deiner Ausbildung begonnen?

Ich habe 2011 begonnen und 2014 meinen Gesellenbrief abgelegt.

Was, denkst du, sind die wichtigsten Eigenschaften, die man für den Tischlerberuf mitbringen muss?

Die wichtigsten Eigenschaften sind in meinen Augen ein gewisses technisches Grundverständnis und ein gutes Vorstellungsvermögen. Viele Dinge, die für den Beruf oder den beruflichen Alltag wichtig sind, lernt man während der Ausbildung. Wenn man aber Probleme damit hat, sich Dinge im Raum – also dreidimensional – vorzustellen, kann es schwierig werden. Außerdem sollte man einen gewissen Anspruch an sich selbst und seine eigene Arbeit haben. Unsere Kunden sind bereit, einen angemessenen Preis für unsere Arbeit zu bezahlen, aber dafür erwarten Sie natürlich auch eine einwandfreie Arbeit.

Wann wurde dein Betrieb gegründet und welche Schwerpunkte bedient er?

Seit Mai 2020 bin ich selbstständig und habe das große Glück, bereits jetzt ein kleines Team von zwei weiteren Leuten um mich zu haben. So können wir Aufträge annehmen, die man alleine niemals schaffen könnte und zu dritt macht das Arbeiten einfach deutlich mehr Spaß. Wir sind auf den Innenausbau spezialisiert und wollen in Zukunft einen noch stärkeren Fokus auf unsere selbst entwickelten Produkte – Holzlampen und Kunstartikel aus Holz – legen.

Was macht dir an deinem Beruf am meisten Spaß?

Definitiv mich kreativ auszuleben! Diese Freiheit, nahezu all seine Ideen in die Tat umsetzen zu können und sie den Menschen zu präsentieren, ist einfach großartig. Natürlich gibt es auch Ideen, die für immer nur eine Idee bleiben und Produkte, die wegen des zu hohen Aufwands niemals in Serie gebaut werden können – aber so lernt man immer wieder dazu.

Welches war bisher das schönste oder aufwändigste Projekt, das du bearbeitet hast?

Das schönste Projekt zu bestimmen ist schwierig, da wir bisher einige sehr schöne Projekte für unsere Kunden umsetzen durften. Einmal haben wir eine Wohnzimmereinrichtung mit Schieferfurnier gefertigt, welches rückseitig beleuchtet ein absoluter Hingucker des TV-Boards und der Vitrine war. Das zweite Highlight ist ein Spiel- beziehungsweise Esstisch, welcher unter der eigentlichen Tischplatte eine rund 90 mal 1 Meter 60 große Spielfläche beherbergt. Das Besondere an diesem Tisch sind neben der Spielfläche aber definitiv die magnetischen Zubehörteile wie zum Beispiel Glashalter, die rings um den Tisch platziert werden können.

Welche Holzart magst du am liebsten?

Kurz und knapp gesagt: Eiche. Seit jeher mein absoluter Favorit und vermutlich wird sich das in den nächsten Jahren auch nicht ändern.

Welche Tipps gibst du zukünftigen Tischlerlehrlingen?

Probiert euch aus und versucht während der drei Jahre, so viel wie möglich mitzunehmen. Im Tagesgeschäft macht man nicht immer nur Aufgaben, die Spaß machen – also denkt euch eigene Projekte aus und fragt euren Chef oder eure Chefin, ob ihr diese nach Feierabend umsetzen dürft. Was ihr bei solchen Projekten in kürzester Zeit lernen könnt, ist unglaublich und es macht einfach Spaß, selbst kreativ zu werden!

Hast du ein Lebensmotto?

"Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen." Manche Dinge passieren eben und daran können wir oft nichts ändern. Aber wir haben zu 100 Prozent die Kontrolle darüber, wie wir selbst darauf reagieren.

Was wünschst du dir für die Zukunft?

Dass noch mehr Frauen den Weg ins Handwerk finden und unsere Generation es endgültig schafft, das Handwerk für junge Menschen noch interessanter zu machen.

Ich habe im August 2018 meine Ausbildung begonnen. – Erik

Wie bist du auf den Tischlerberuf aufmerksam geworden?

Vor allem durch Freunde und Bekannte, die selbst Tischler von Beruf sind.

Wann hast du mit deiner Ausbildung begonnen?

Im August 2018.

Hast du dich für einen großen oder kleinen Betrieb entschieden und warum?

Ich wollte lieber in einem kleineren Betrieb lernen, weil ich davon ausgegangen, dort zu den einzelnen Kolleg*innen eine intensivere Beziehung aufbauen zu können und mehr im betrieblichen Ablauf berücksichtigt zu werden als in einer großen Firma. Zumindest bei den Kolleg*innen haben sich meine Hoffnungen erfüllt. Was die bessere Einbindung betrifft, habe ich zu anderen Betrieben natürlich noch keinen Vergleich. Aber ich denke, das ist tatsächlich ganz individuell unterschiedlich.

Warum bist du Tischler geworden?

Mich fasziniert bis heute die Komplexität von Projekten und deren fachlich korrekte Ausführung. Etwas möglichst minimalistisch und dennoch effektiv, langlebig und wirtschaftlich zu gestalten, ist dabei die große Kunst.

Was, denkst du, sind die wichtigsten Eigenschaften, die man für den Tischlerberuf mitbringen muss?

Liebe zum Detail. Tischler arbeiten schließlich im Millimeterbereich.

Was macht dir an deinem Beruf am meisten Spaß?

Kein Tag gleicht dem anderen und bringt immer neue Herausforderungen. Am schönsten ist tatsächlich die immerwährende Abwechselung. Es wird nie langweilig.

Welches war bisher dein schönstes oder aufwändigstes Projekt oder Produkt, das du bearbeitet hast?

Das aufwendigste waren Fensterläden bei denen hunderte von Teilen mehrfach geschliffen, lackiert und angepasst werden mussten. Am schönsten sind tatsächlich die Projekte, bei deren Fertigstellung man dem/r Kund*in die Freude darüber direkt ansieht.

Hast du dir schon einmal für dich selbst ein Möbelstück gebaut? Falls ja, was war das?

Nein, das habe ich noch nicht. Mein erstes nur für mich gebaute Möbel wird mein Gesellenstück sein.

Welche Holzart magst du am liebsten?

Meine liebste Holzart ist Esche. Sie wirkt durch die helle Farbgebung sehr modern und leicht, aber wegen der groben Poren trotzdem robust.

Welche Tipps kannst du bis jetzt zukünftigen Tischlerlehrlingen geben?

Während einer Lehre ist immer wieder viel Durchhaltevermögen gefragt. Auch wenn es mal nicht so läuft – gebt nicht auf und zeigt jedes Mal wieder das ihr lernen wollt.

Was wünschst du dir für die Zukunft?

Neben den üblichen Dingen wie Gesundheit und Zufriedenheit auch weiterhin eine positive Entwicklung in meinem beruflichen Werdegang.

Ich war die erste Auszubildende in unserem noch jungen Betrieb. – Cosima

Warum bist du Tischlerin geworden?

Ich mag die abwechslungsreichen Tage - ich mache jeden Tag etwas anderes und weiß manches Mal nicht was am nächsten Tag passiert. Es wird also nie langweilig.

Wann hast du deine Ausbildung gemacht?

Von Februar 2018 bis Februar 2021.

Was, denkst du, sind die wichtigsten Eigenschaften, die man für den Tischlerberuf mitbringen muss?

Gute Frage – das ist mein erster klassischer 40 Stunden Job – Ich habe während der Ausbildung total viel über das Arbeitsleben gelernt – vor allem, dass man nie auslernt, also immer offen für Neues sein sollte.

Wie viele Mitarbeiter*innen/Kolleg*innen hat euer Betrieb und welche Schwerpunkte bedient ihr?

Wir sind noch ein sehr junger Betrieb, so dass ich die erste Auszubildende war. Mittlerweile sind wir zwei Chefs, zwei Gesellen und zwei Azubis. Weil wir so ein kleiner und junger Betrieb sind macht bei uns noch jeder alles, das macht mich auch so glücklich hier, denn ich kann ich jeden Tag etwas anderes machen und es bleibt immer spannend. Wir bauen neben den typischen Einbauschränken auch Restaurantausbauten, Messestände, Holzterrassen, Küchen und alles was sonst so im Innenraum gebraucht wird. Einmal haben wir eine Sauna gebaut, das war cool. Heute habe ich zum Beispiel eine Unterkonstruktion für ein Podest in einem Restaurant gebaut, auf das später eine erhöhte Sitzecke kommt.

Was macht am meisten Spaß?

Schwer sich zu entscheiden: Das Zusammenbauen in der Werkstatt oder die Montage sind für mich die schönsten Momente, wenn man den Vorher-Nachher-Effekt sieht. Wenn ich eine Tätigkeit jeden Tag machen müsste, würde mich das langweilen. Die Abwechslung macht am meisten Spaß.

Was war bisher das schönstes oder aufwändigstes Projekt?

Wir haben eine Sauna in einer Villa gebaut. Die war aus Zedernholz und in Lamellenoptik gearbeitet. Die Lamellen haben wir auf der CNC Gefräst. Das war ein sehr aufwändiges Projekt. Es hat sich aber echt gelohnt. Am Ende sah die Sauna richtig schön aus, und es hat schon während der Arbeit immer gut nach Zedernholz gerochen.

Welche Holzart magst du am liebsten?

Ich habe mein Gesellenstück aus Rüster gebaut. Daran gefällt mir besonders die Farbe und die markante Maserung. Lärche finde ich auch super, weil man sie so vielseitig einsetzen kann.

Welche Tipps gibst du zukünftigen Tischlerlehrlingen?

Viele Sachen muss man einfach immer wieder machen und braucht viele Versuche, bis man es richtig kann. Es ist wichtig nicht zu vergessen, dass alle einmal angefangen haben, auch die Chefs, bei denen alles so spielend leicht aussieht. Also gebt nicht auf, verliert niemals den Spaß und beißt euch nicht daran fest, wenn es mal nicht sofort klappt.

Mit welcher Motivation stehst du morgens auf und was wünscht du dir für die Zukunft?

Ich freue mich, Dinge zum ersten Mal zu machen und Neues zu lernen. Für die Zukunft? Immer neugierig zu bleiben!

Seit Mai 2020 bin ich selbstständig und habe das große Glück, bereits jetzt ein kleines Team von zwei weiteren Leuten um mich zu haben. – Lars

Warum bist du Tischler geworden?

Ich wollte eine Ausbildung machen, bei der ich mich körperlich einbringen kann – also war klar, dass es auf jeden Fall eine Ausbildung im Handwerk wird. Um meinem Nachnamen gerecht zu werden, habe ich ein Praktikum als "Zimmermann" gemacht. Das Praktikum und die Firma waren super, aber ich hatte mehr Spaß an den filigraneren Arbeiten als daran, Balken zu jonglieren. Daher bin ich bei Holz geblieben und bin Tischler geworden.

Wann hast du mit deiner Ausbildung begonnen?

Ich habe 2011 begonnen und 2014 meinen Gesellenbrief abgelegt.

Was, denkst du, sind die wichtigsten Eigenschaften, die man für den Tischlerberuf mitbringen muss?

Die wichtigsten Eigenschaften sind in meinen Augen ein gewisses technisches Grundverständnis und ein gutes Vorstellungsvermögen. Viele Dinge, die für den Beruf oder den beruflichen Alltag wichtig sind, lernt man während der Ausbildung. Wenn man aber Probleme damit hat, sich Dinge im Raum – also dreidimensional – vorzustellen, kann es schwierig werden. Außerdem sollte man einen gewissen Anspruch an sich selbst und seine eigene Arbeit haben. Unsere Kunden sind bereit, einen angemessenen Preis für unsere Arbeit zu bezahlen, aber dafür erwarten Sie natürlich auch eine einwandfreie Arbeit.

Wann wurde dein Betrieb gegründet und welche Schwerpunkte bedient er?

Seit Mai 2020 bin ich selbstständig und habe das große Glück, bereits jetzt ein kleines Team von zwei weiteren Leuten um mich zu haben. So können wir Aufträge annehmen, die man alleine niemals schaffen könnte und zu dritt macht das Arbeiten einfach deutlich mehr Spaß. Wir sind auf den Innenausbau spezialisiert und wollen in Zukunft einen noch stärkeren Fokus auf unsere selbst entwickelten Produkte – Holzlampen und Kunstartikel aus Holz – legen.

Was macht dir an deinem Beruf am meisten Spaß?

Definitiv mich kreativ auszuleben! Diese Freiheit, nahezu all seine Ideen in die Tat umsetzen zu können und sie den Menschen zu präsentieren, ist einfach großartig. Natürlich gibt es auch Ideen, die für immer nur eine Idee bleiben und Produkte, die wegen des zu hohen Aufwands niemals in Serie gebaut werden können – aber so lernt man immer wieder dazu.

Welches war bisher das schönste oder aufwändigste Projekt, das du bearbeitet hast?

Das schönste Projekt zu bestimmen ist schwierig, da wir bisher einige sehr schöne Projekte für unsere Kunden umsetzen durften. Einmal haben wir eine Wohnzimmereinrichtung mit Schieferfurnier gefertigt, welches rückseitig beleuchtet ein absoluter Hingucker des TV-Boards und der Vitrine war. Das zweite Highlight ist ein Spiel- beziehungsweise Esstisch, welcher unter der eigentlichen Tischplatte eine rund 90 mal 1 Meter 60 große Spielfläche beherbergt. Das Besondere an diesem Tisch sind neben der Spielfläche aber definitiv die magnetischen Zubehörteile wie zum Beispiel Glashalter, die rings um den Tisch platziert werden können.

Welche Holzart magst du am liebsten?

Kurz und knapp gesagt: Eiche. Seit jeher mein absoluter Favorit und vermutlich wird sich das in den nächsten Jahren auch nicht ändern.

Welche Tipps gibst du zukünftigen Tischlerlehrlingen?

Probiert euch aus und versucht während der drei Jahre, so viel wie möglich mitzunehmen. Im Tagesgeschäft macht man nicht immer nur Aufgaben, die Spaß machen – also denkt euch eigene Projekte aus und fragt euren Chef oder eure Chefin, ob ihr diese nach Feierabend umsetzen dürft. Was ihr bei solchen Projekten in kürzester Zeit lernen könnt, ist unglaublich und es macht einfach Spaß, selbst kreativ zu werden!

Hast du ein Lebensmotto?

"Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen." Manche Dinge passieren eben und daran können wir oft nichts ändern. Aber wir haben zu 100 Prozent die Kontrolle darüber, wie wir selbst darauf reagieren.

Was wünschst du dir für die Zukunft?

Dass noch mehr Frauen den Weg ins Handwerk finden und unsere Generation es endgültig schafft, das Handwerk für junge Menschen noch interessanter zu machen.

Langweilig wird's garantiert nicht ...

... denn als Tischler*in bist du ein wahres Multitalent. In deiner Ausbildung lernst du, mit einer Vielzahl von Werkzeugen umzugehen – vom einfachen Stemmeisen bis zur computergesteuerten Hightech-CNC-Fräse. Und damit fertigst du – mal allein, mal im Team – so gut wie alles, was man braucht, damit ein Raum auch wohnlich ist.

Meistens werden die Produkte persönlich zum Kunden geliefert und dort eingebaut beziehungsweise aufgestellt. Du bist also nicht ständig in der Werkstatt, sondern kannst dich vor Ort selbst davon überzeugen, wie viel Freude du deinen Kunden bereitest.

Dein Alltag

In der Ausbildung lernst du alle wichtigen Abläufe im Betrieb kennen. Schau Marie-Luise einen Tag über die Schulter, wie sie den Reperaturauftrag für einen Kunden wuppt. Viel Spaß!

 

Los geht’s.

7.15 Uhr

Arbeitsbeginn

In der Tischlerei geht's morgens schon früh los: Aber keine Sorge, daran gewöhnt man sich schnell. Außerdem hat das auch Vorteile: Wer früh anfängt, hat früh Feierabend.

Aufgaben vom Meister entgegennehmen

Gestern hat Marie-Luise erfahren, dass sie heute eine neue Schranktür für einen Kundenküche anfertigen wird. Daher hat sie sich schon mal den technischem Plan rausgesucht und bespricht gerade den Ablauf mit Ausbildungsmeister Malte.

7.45 Uhr

8 Uhr

Stückliste checken

Über die Stückliste im Büro erfährt sie exakt, welche Materialien verbaut wurden und welche Einzelteile sie für den Auftrag braucht. Dann geht es wieder runter in die Werkstatt.

Schranktür zuschneiden

Über das Terminal im Platterlager ist schnell die richtige Platte gefunden und an der Plattenaufteilsäge wird sie in den gewünschten Maßen zugeschnitten.

8.30 Uhr

9.15 Uhr

Frühstückspause

Pünktlich um 9.15 Uhr ist Frühstückspause. Also schnell rausflitzen und einen Baum streicheln ... Scherz. Die Frühstückspause ist heilig und eine prima Gelegenheit, mit den Kolleg*innen zu quatschen.

Kanten anleimen

Weiter geht es an der Kantenanleimmaschine. Das Sortiment ist riesengroß, je nachdem, was die Kunden wünschen. Heute ist es eine einfache weiße Kante, passend zum schlichten Design der Küche.

9.30 Uhr

10 Uhr

Jippie ... CNC

Alle Fräsungen und Bohrungen werden an der CNC vorgenommen und solch einfachere Arbeiten beherrscht Marie-Luise inzwischen im Schlaf. Das Programm für die Kundenküche ist außerdem im System gespeichert und nach wenigen Minuten ist alles erledigt.

Schleifen, schleifen, schleifen ...

Schleifen von Hand hat Marie-Luise natürlich auch gelernt. Doch im täglichen Geschäft ist Zeit ein wichtiger Faktor, deshalb wandert die Tür direkt in den Schleifautomaten. Der ist für ebene Flächen ideal und es staubt auch nicht, da die Maschine direkt an die Späneabsaugung angeschlossen ist.

10.45 Uhr

12 bis 13 Uhr

Mittagspause

Um 12 Uhr ist in Marie-Luises Betrieb Mittagspause. Da sie nicht weit entfernt wohnt, geht sie meistens zum Essen nach Hause. Heute hat sie sich allerdings etwas mitgebracht und isst zusammen anderen Kolleg*innen im Pausenraum. Ihre Schranktür hat sie derweil schon für die nächste Station vorbereitet.

Oberfläche veredeln

Nach der Mittagspause wird lackiert, damit alles gut deckt gleich zweimal. Insgesamt hat Marie-Luise damit heute an Maschinen in einem Gesamtwert von weit über einer Millionen Euro gearbeitet, hat von einer digitalen Prozesssteuerung profitiert und gleichzeitig bei jedem einzelnen Handgriff ein hervorragendes handwerkliches Ergebnis erzielt.

ab 13 Uhr

Fegen, dass war gestern

Natürlich muss die Werkstatt am Ende des Tages auch aufgeräumt werden. Aber fegen, das war gestern. Heute gibt es dafür Staubsauger und in Marie-Luises Betrieb auch noch eine hochmoderne Späneabsauganlage.

Einbau beim Kunden

Über Nacht ist die Tür perfekt durchgetrocknet. Jetzt werden noch die richtigen Beschläge aus dem Lage geholt und dann geht's zur Endmontage. Der Kunde wohnt ganz in der Nähe und vor dem Mittag ist alles eingebaut.

am nächsten Vormittag

Weitere Infos

Schau dich einfach um

Du willst wissen wie eine Tischlerausbildung abläuft?

Schau bei unserem Blog vorbei, wo junge Leute – vom Azubi bis zum/r Meister*in – über Ihren Alltag schreiben.

Tischlerausbildung und dann? Diese Möglichkeiten hast du.

Hast du’s drauf?

Du kannst dir nicht vorstellen was du als Tischler machst?